Das Immunsystem ist das Schutzschild des Körpers, es hält Eindringlinge vom Organismus fern. Es verteidigt den Organismus gegen äußere Eindringlinge und körperfremde Stoffe. Das Immunsystem ist unser persönlicher Sicherheitsdienst/ Bodyguard. Täglich versuchen Infektionserreger in den Körper einzudringen, meistens vergeblich. Das körpereigene Abwehrsystem arbeitet so effektiv, dass wir gar nichts merken. Bei dem einen oder anderen Angriff braucht die Körperabwehr allerdings länger, bis der Angriff abgewehrt ist. Das läuft natürlich nicht ohne Beschwerden, wie z.B. Husten, tränende Augen, Ausfluss aus der Nase evtl. Fieber. Diese Symptome sind lästig, doch notwendig, denn sie sind ein Teil des Abwehrmechanismus, sie dienen dazu den Körper von Erregern wieder zu befreien. Das Abwehrsystem umfasst mehrere Verteidigungsringe.
Generell gibt es zwei grundlegend verschiedene Verteidigungsringe der Immunabwehr, das angeborene (erregerunspezifische) und das erworbene (erregerspezifische) Immunsystem.
Nur wenn das Immunsystem stark genug ist, kann es äußeren Einflüssen standhalten.
Die angeborene oder unspezifische Immunabwehr
ist bereits bei der Geburt vorhanden. Es heißt deshalb auch natürliches oder angeborenes
Immunsystem. Als erste Instanz im Abwehrkampf kann es schnell auf Fremdstoffe reagieren.
Es setzt sich im Wesentlichen aus der Haut, Schleimhäuten und der Magensäure zusammen.
Allerdings kann es kaum zwischen den verschiedenen Eindringlingen unterscheiden. Daher ist die unspezifische Immunabwehr oft nicht ausreichend wirksam und nur begrenzt in der Lage, die Ausbreitung mancher Erreger im Körper zu verhindern.
Diese Abwehr nennen wir unspezifische Abwehr, da vorab keine Analyse des Gegners stattfindet. Diese Eindringlinge werden von sogenannten Komponenten des Immunsystems den Abwehrzellen Fresszellen eingeschlossen und nach und nach vernichtet.
Die erworbene (adaptive) oder spezifische Immunabwehr
entwickelt sich im Laufe des Lebens. Da das unspezifische Abwehrsystem oftmals nicht
ausreicht, ist die spezifische Immunabwehr so wichtig. Die spezifischen Abwehrzellen können dann gezielt gegen bestimmte Erreger vorgehen. Um genügend Kraft zu entwickeln, braucht die erworbene Immunabwehr jedoch Zeit, oft Stunden und Tage. Dafür bildet es auch das sogenannte Immungedächtnis aus. Kommt es danach erneut zu einer Infektion mit dem gleichen Erreger, kann das Abwehrsystem schneller reagieren. Es schreitet dann ein, wenn die Abwehr durch das angeborene Immunsystem nicht mehr funktioniert.
Sie zeichnet sich durch die Anpassungsfähigkeit gegenüber neuen oder veränderten Krankheits-erregern aus. Im Rahmen dieser Anpassung sind die Zellen der adaptiven Immunabwehr in der Lage, spezifische Strukturen der Angreifer zu erkennen und gezielt Abwehrmechanismen zu bilden.
Um schneller auf wiederkehrende Bedrohungen reagieren zu können, gibt es die erworbene oder spezifische Abwehr. Wichtigster Bestandteil sind bestimmte weiße Blutkörperchen, die B-Lymphozyten, sie entstehen im Knochenmark. Sie sammeln sich später in den Lymphknoten und der Milz. B-Lymphozyten bilden genau passende Abwehrstoffe gegen eine bestimmte Art von Erregern – die sogenannten Antikörper
Das adaptive Immunsystem ersetzt aber nicht das angeborene, sondern es unterstützt dieses und verstärkt somit die Verteidigung. Die verschiedenen Bestandteile des Immunsystems bedingen sich gegenseitig. Erst durch ein gut koordiniertes Zusammenspiel der angeborenen und adaptiven Immunabwehr wird die komplexe Reaktion des Körpers ermöglicht.
Anders gesagt:
Das angeborene Immunsystem ist der Türsteher am Eingang, es ist ein Generalist, es entscheidet wer eintreten darf und wer nicht, wird dieser überlistet kommen die Spezialeinheiten zum Einsatz.
Anatomische Barrieren
Was bei einer Burg die erste Verteidigungsmauer ist, sind beim Körper die anatomischen Grenzen nach außen: z.B. Haut, Schleimhäute, Nasenhaare, Flimmerhärchen – sie halten als erste Instanz der Abwehr die gröbsten Angriffe von außen ab. Auch die Magensäure gehört zu diesem System. Sie macht Keime unschädlich, die über die Nahrung in den Körper gelangen. “Wenn Haut oder Schleimhäute verletzt oder gereizt sind, ist das natürlich ungünstig. Denn derart geschwächte anatomische Barrieren können Erreger vergleichsweise schwer abhalten. Intakte anatomische Barrieren sorgen dafür, dass Krankheitserreger gar nicht erst in den Körper eindringen können bzw. schnell wieder verlassen.
Wichtige Bestandteile des Immunsystems sind zum Beispiel:
- Die Haut und Schleimhaut: Hier finden bereits schon die ersten Abwehrreaktionen statt
- Die Lymphknoten und Lymphbahnen: Sind die Sammelstellen und Transportwege für die Abwehrzellen und Antikörper
- Die Milz: Speichert Abwehrzellen
- Das Knochenmark: bildet die Vorstufe von Abwehrzellen
- Der Thymus: einige Abwehrzellen reifen hier aus
- Die Mandeln: enthalten Abwehrzellen die Antikörper bilden können
- Die wichtigsten Zellen des Abwehrsystems sind die weißen Blutkörperchen
Damit das Immunsystem auf einen Eindringling reagieren kann, muss dieser erst einmal erkannt werden.
- Erste Späher bemerken die Eindringlinge, Standardreaktion der Verteidigung z.B. Tore schließen (unspezifischen Immunsystem)
- Den Eindringling beobachten, Stärke abschätzen erste Verteidigung starten (definieren und bekämpfen)
- Den Eindringlinge und seine Vorgehensweise erkennen
- Maßgeschneiderte Antwort auf den Angriff (T-Zellen aktivieren)
- Erfahrenes Team reagiert auf bereits gemachte Erfahrungen (B-Zellen aufstellen)
- Verteidigungslinie individuell gestalten (Antikörper produzieren)
- Verteidigung starten (Antikörper)
Immunsystemveränderung im Lebenszyklus
Das Immunsystem eines Neugeborenen ist noch unreif. Es erhält aber bereits vor der Geburt mütterliche IgG-Antikörper über die Plazenta. Bei einige Säugetieren wie z.B. beim Pferd können Antikörper die Plazenta gar nicht oder nur schwer passieren, die Aufnahme erfolgt dann über das Antikörper-reiche Kolostrum auch Beastmilch genannt. Diese muss beim Pferd innerhalb der ersten acht Stunden getrunken werden.
In den ersten Lebensmonaten beginnt das Immunsystem, sich auf die Abwehr von Krankheitszellen vorzubereiten. Das Immunsystem lernt so „fremd“ von „eigen“ zu unterscheiden. Das Immunsystem erreicht bei jungen Tieren die volle Funktionsfähigkeit. Statistisch gesehen sind junge Tiere oder erwachsene Tiere seltener krank als Neugeborene oder ältere Tiere, da noch ständig neue Zellen gebildet werden. Die Zellen-Bildung nimmt aber allmählich im Erwachsenenalter ab. Mit fortschreitendem Lebensalter, steigert sich die Anfälligkeit des Organismus gegenüber Krankheiten wieder und das Tier wird anfälliger. Dies liegt vor allem daran, dass sich im Alter die Bildung von B- und T-Lymphozyten verringert.
Gerade in der kalten und nassen Jahreszeit haben unsere Zwei- und Vierbeiner oft körperliche Befindlichkeiten. Deshalb sollte das Abwehrsystem bestens gerüstet sein.
Anzeichen eines schwachen Immunsystems
Ist die Abwehr geschwächt, haben Eindringlinge leichteres Spiel. Erreger können leichter in den Körper eindringen, sich dort vermehren und ausbreiten. Das Ergebnis: Man wird häufiger krank.
Neben dieser Infektanfälligkeit führt ein geschwächtes Immunsystem oft zu allgemeinen Symptomen. Dazu gehören beispielsweise:
Lange Krankheitsverläufe, vermehrt allergische Reaktionen, Abgeschlagenheit
Störungen des Immunsystems
Leider funktioniert selbst beim eigenen “Bodyguard” nicht alles reibungslos. Genauso wie bei uns setzen viele Faktoren dem Immunsystem der Tiere zu. Was zur Folge hat, dass das Abwehrsystem schwächelt. Jetzt haben die Angreifer leichtes Spiel ob Allergien, Infektionen oder auch Parasiten können unser Tier befallen.
Es gibt einige Faktoren oder Umstände die unser Immunsystem schwächen können.
- Erkrankungen – Parasiten, Allergien, Infektionen
- Übergewicht
- Passivrauchen – besonders ein Thema bei Katzen die im Haus gehalten werden, Vögeln und Hunden
- Stress – Großveranstaltung (Reitturniere, Ausstellungen, ..) Reisen, neue tierische Mitbewohner, introvertiertes Tier in der Box steht neben einem dominanten Tier
- Haltungsbedingungen – mangelnde Hygiene, wenig Bewegung, zu heiß zu kalt
- Ernährung – falsche Nahrung, schlechte Qualität, unausgewogene Nahrungszusammensetzung
- Medikamente
- Lebensalter – bei neugeborenen Tieren ist die Immunabwehr noch nicht richtig ausgebildet, im Alter nimmt die Produktion von Abwehrkräften ab
Stärkung des Immunsystems
Mit einem starken Immunsystem kann Ihnen fast nichts passieren. Denn Krankheiten können immer nur dann entstehen, wenn das Immunsystem Schwachstellen aufweist. Für Ihr Immunsystem können Sie selbst als Tierbesitzer sehr viel tun.
- Ausreichend Bewegung – das ist natürlich tierartlich unterschiedlich, spazieren gehen mit dem Hund, Freiflug beim Vogel, spielen mit der Katze
- Zugfreien Ort, Ort zum Aufwärmen – z.B. darf die Hundehütte nicht zu groß sein sonst kann sie der Hund nicht erwärmen, nicht auf kaltem Boden liegen,
- Streicheleinheiten – die Psyche spielt eine große Rolle, Streicheleinheiten unterstützen das, ausreichen Pausen zur Erholung gönnen
- Artgerechte Fütterung – Bei Kälte etwas „fetter“ Füttern, das Tier verbrennt mehr Kalorien( nicht bei Wohnungshunden), frisches Obst und Gemüse bei Kleintieren, Öle bei Katze und Hund, schauen, dass die Darmflora gestärkt ist, auf den Vitaminhaushalt achten
- Homöopathische Mittel
Wenn Sie jetzt nur einige wenige meiner Tipps befolgen, wird das Energiepotentials ihrer Tiere enorm steigen und so das Immunsystem erfolgreich zu stärken.